Bei meinem Ausflug ins Bodental leuchteten mir rundherum herrliche Löwenzahnblüten entgegen:

 

Immer mit entsprechenden Papiertaschen ausgerüstet, begann ich sogleich, zahlreiche herrlich duftende Blüten einzusammeln. Aus der Erfahrung des letzten Jahres habe ich gelernt und diesmal unmittelbar nach dem Pflücken die gelben Blütenblätter ausgezupft.

Beim letzten Mal hob ich mir diese Arbeit für zu Hause auf, mit dem Resultat, dass die Blütenköpfe sich sehr schnell geschlossen haben und das Auszupfen somit viel schwerer von der Hand ging.

Zu Hause angekommen, wurden die Blütenblätter abgewogen, mit Wasser übergossen, den Saft von zwei Bio-Zitronen beigefügt und alles aufgekocht und 10 Minuten köcheln gelassen.

Nach 24 Stunden im Kühlschrank habe ich die Blüten so gut es ging mit einem Stabmixer zerkleinert, die Flüssigkeit abgeseiht, mit  Gelierzucker vermischt, nochmals 5 Minuten aufgekocht und heiß in Gläser abgefüllt.

Die Farbe und der Duft des Bergfrühlings wurden eingefangen und für den trüben Winter konserviert (falls nicht schon vorher aufgegessen).

Ach und sollten eure Finger nicht aus so aussehen sollen wie meine, empfehle ich euch Handschuhe bei der Ernte und Verarbeitung zu verwenden 🙂

Gutes Gelingen!

 

Zufällig kam ich zu Baumschnittarbeiten in Klagenfurt hinzu. Dort wurden Essigbäume zurückgeschnitten. Die Maserung des Holzes faszinierte mich sofort:

Mit Japansäge bewaffnet ging ich ans Werk und sicherte mir so die von mir für die weitere Verwendung benötigten Stücke.

Dank meinem lieben Freund Hansi B. konnten die Äste fachgerecht verarbeitet werden und nun trocknen die Scheiben bis zur weiteren Verwendung in meinem Keller.

Inzwischen sind die Scheiben getrocknet, ich konnte sie für die Aufhängung anbohren, die Fläche schleifen und mehrmals matt lackieren.

Nun ist meine erste Essigbaumholz-Filzkette fertig!

Beim heutigen Einpflanzen meiner Basilikumpflanze im großen, mit zwei Ribiselhochstammbäumchen besetzten großen Blumentopf auf meiner Terrasse, fand ich weiße, für mich vorerst unbekannte Lebewesen, die sich sogar bewegten und für mich nicht zuordenbar waren. Ich habe sie vorsichtig aus der Erde entnommen und mit meiner Kamera fotografiert. Sie sind nur ca. 1 cm groß.

Nach meiner Recherche im Internet konnte ich diese als Puppe des „gefurchten Dickmaulrüsslers“ enttarnen. Der Dickmaulrüssler ist mir leider schon bekannt, da ich jedes Jahr im Sommer viele zerfressene bzw. angeknabberte Blätter auf meiner Terrasse vorfinde. Anfangs war ich immer untertags auf der Suche nach den Schädlingen und wunderte mich, wo sich diese wohl verstecken, da ich keine auffinden konnte. So machte ich mich einmal spät abends, ausgerüstet mit einer Stirnlampe auf die Suche und siehe da, alles voll mit schwarzen Käfern:

Gefurchter Dickmaulrüssler (Seitenansicht)Fotos aus Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Gefurchter_Dickmaulr%C3%BCssler

Sie sind flugunfähig, schaffen es aber ohne Probleme auf die Terrasse  in den 4. Stock eines Hauses. Wenn es mir zu viele werde, sammle ich diese ab und entferne sie von meinen Pflanzen, wobei die angeknabberten Blätter im Normalfall für mich kein großes Problem darstellen. Weitaus tragischer sind die Larven des Käfers, die in der Erde überwintern und dort, bereits für den Käfer erfolgreich, einmal mein wunderbares Ribisel-Hochstämmchen komplett vernichtet haben. Nach diesem Totalausfall nahm ich den Kampf damals mit Nematoden als Nützlingen auf und habe auch gewonnen. Einen Bericht über Nematoden findet ihr übrigens bereits in einem vorherigen Blog, als ich mit meinem Sohn Peter auf die Suche nach diesen ging. Wenn ihr eine tanzende Nematode sehen wollt, schaut unbedingt beim inzwischen aktualisierten Blog-Eintrag hier vorbei:

https://filzundkraut.at/2019/04/07/auf-der-suche-nach-nematoden/

Nochmals zu den Puppen: diese haben bereits den Winter als Larven in meinem Blumentopf verbracht. Das Puppenstadium ist die letzte Entwicklungsstufe vor dem Schlüpfen. Die Larve hat die Fotostory übrigens unbeschadet überlebt, in meinen Blumentopf darf sie allerdings nicht mehr zurück!

 

Beitragsfoto: (links) Maiglöckchen versus (rechts) Bärlauch jeweils samt Blüte / Knospe.

Bärlauch mit seinem herrlichen Knoblauchgeschmack kann in der Küche so vielseitig verwendet werden, denkt man nur an Bärlauchsalz, Bärlauchpesto, Bärlauchgnocchi usw.

Umso wichtiger ist es beim Selbstklauben, wirklich den Unterschied genau zu kennen! Früher galt, wenn der Bärlauch wächst, sind die Maiglöckchenblätter noch nicht sichtbar, dies ist aber heute durch den Klimawandel m.A. nach nicht mehr gültig. So halte ich gerade frische Bärlauchblätter und daneben Maiglöckchen samt Blüte in der Hand, beide in Kärnten zur gleichen Zeit geerntet.

Ich möchte euch hier nochmals den Unterschied im Detail erklären:

Maiglöckchen (links) und Bärlauch (rechts) jeweils samt Blüte

Bärlauch mit Knospe Vorder- und Rückseite 

Beim Bärlauch wächst jedes Blatt einzeln auf einem längeren Blattstiel, dies ist ein ganz markantes Unterscheidungsmerkmal zum Maiglöckchen. Weiters ist die Rückseite der Bärlauchblätter matt und heller. Beim Sammeln sollten immer nur vollständige Blätter einzeln geerntet und kontrolliert werden, so kann die gefährliche Verwechselung mit Maiglöckchen vermieden werden.

Bärlaucheinzelblatt und großes Bärlauch-Vorkommen im Wald

Das Maiglöckchen hat immer zwei Blätter, die am Stängel rundherum “gewickelt” erscheinen. Weiters sind die Blätter des Maiglöckchen auf der  Rückseite dunkelgrün glänzend (Erinnerung: Bärlauch ist auf der Rückseite matt).

Maiglöckchen Vorder- und Rückseite

Der typische Knoblauchgeruch des Bärlauchs wird oft als Erkennungsmerkmal genannt. Jedoch jeder, der schon einmal ein Bärlauchblatt zerkleiner hat, kann bestätigen dass auch längere Zeit danach noch die Hände nach Knoblauch riechen. Somit wäre beim Sammeln eines Maiglöckchenblattes unmittelbar danach der deutliche Knoblauchgeruch noch immer merkbar.

Trotzt sorgfältiger Bearbeitung wird keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts übernommen!

In unserem jährlichen Sommerurlaub in Seeham am Stiedlbauerhof  kam ich erstmals mit selbst erzeugtem Frischkäse in Berührung. Bäuerin Herta verriet mir ihr Rezept, die Käseform nahm ich als Urlaubserinnerung mit nach Hause und so konnte ich zu Hause gleich mit der Produktion beginnen.

Zu allererst benötigt man flüssiges Natur-Labextrakt, welches man in der Apotheke bestellen und im Kühlschrank mehrere Monate lagern kann. Anfangs war das Besorgen von frischer Rohmilch in der Stadt etwas aufwendiger, inzwischen gibt es  aber auch in Klagenfurt einen sogenannten Frischmilchautomaten, bei dem man rund um die Uhr selbst nach Bedarf frische Rohmilch „zapfen“ kann.

 

Heute habe ich dort wieder mit meiner mitgebrachten Milchflasche Nachschub besorgen.

Zuerst wird die Rohmilch im Topf auf 40 Grad erwärmt.  Mein Thermometer würde in den Topf fallen, deshalb behelfe ich mir mit einem Schaschlickspieß.

Ein Stamperl Buttermilch wird hinzugefügt, damit die Milch zu säuern beginnt . Auf 1 Liter Rohmilch gebe ich nun 10 Tropfen Lab vermischt mit etwas Wasser.  Anschließend wird ca. 35  Minuten gewartet. Mit einem Küchenmesser teste ich, ob die Milch eingedickt ist.

Bleibt der Schnitt sichtbar, kann man beginnen, ein schachbrettartiges Muster zu ziehen – entweder mit einer sogenannten Käseharfe, oder einfach mit einem scharfen Küchenmesser.

Hierbei setzt sich Molke ab, eigentlich ein „Abfallprodukt“. Bei mir wird diese natürlich gerne für meine Naturkosmetik verwendet und im Kühlschrank aufbewahrt. Habe ich zu viel Molke, fülle ich sie in einen Eiswürfelbehälter und friere sie für die spätere Verwendung somit portionsweise ein. Was ich daraus herstelle, könnt ihr gerne in meinen Naturkosmetikkursen erfahren!

Der Käsebruch wird in den leeren Behälter gefüllt. 

Die Käsestückerln erinnern mich von der Festigkeit her an geschnittenen Mozzarella. Ich fülle die Hälfte der Stückerln in den Behälter und gebe darauf in diesem Fall fein geschnittenen Bärlauch (ansonsten Knoblauch oder frisch gehackte Wildkräuter). Darüber gebe ich den den restlichen Käsebruch.

Frischer Bärlauch   

Durch mehrmaliges Schwenken der Masse in der Form fließt die restliche Molke ab. Nun wird der Käse bei Zimmertemperatur stehen gelassen, am nächsten Tag mit selbst hergestelltem Kräutersalz eingerieben, mit diversen (Wild)kräutern belegt bzw. in klein geschnittenen Wildkräutern gewälzt und für ca 4 Stunden in den Kühlschrank zum Ruhen gestellt. Nun ist der Käse essfertig.

Auch als gemeinsames Projekt mit Kindern eignet sich diese Käseherstellung meiner Meinung nach sehr gut, da die Milch nur auf 40 Grad erhitzt wird und die Kleinen hier recht leicht mithelfen können.

Gutes Gelingen!