Ich bin nicht nur als Nadelfilzerin aktiv, sondern auch als FNL-Kräuterexpertin. In dieser Funktion trifft man mich häufig am Waldrand und auf Wiesen bei der Kräutersuche an. Schon seit meiner Kindheit zieht es mich jedoch genauso oft IN den Wald hinein und jedes Mal bin ich aufs Neue erstaunt, über die wohltuende Wirkung eines solchen Waldaufenthaltes. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und dem zusätzlichen Studium von einschlägiger Literatur bin ich inzwischen überzeugt: WWW – Wald wirkt! Wirklich!

Der Begriff „Waldbaden“ ist inzwischen weit verbreitet, teilweise auch der urspüngliche, aus dem Japanischen übersetzte Begriff: Shinrin Yoku.

Viele von euch werden Situationen kennen, in denen die Gedanken schwer sind, oder immer wieder um ein bestimmtes Thema oder eine Situation kreisen. Ein Aufenthalt im Wald, in dem man jetzt nicht wortwörtlich badet, aber sich bewusst aufhält, gezielte (Atem-)übungen vollführt, die Atmosphäre auf sich wirken lässt, kann hier sehr behilflich sein und den Kopf freimachen.

 

Ich möchte mich nicht in die inzwischen hitzige Diskussion zum Kunstprojekt „For Forest“ einlassen, nur soviel, auch ein „Kunst“wald in einem Fussballstadion vermag Ruhe auszustrahlen und eine Wirkung zu hinterlassen. Wobei mir der Wald am nahen Kreuzbergl trotzdem lieber ist, in den ich gehen kann, die Bäume berühren, am Waldboden nach interessanten Dingen Ausschau halten und mich frei bewegen.

Heute habe ich mich, mit ebenso beschriebenen kreisenden Gedanken, auf den Weg in unseren nahen Wald, das Kreuzbergl, gemacht. Ich trete ein, die Vögel zwitschern, das Rauschen der Blätter im Wind ist zu hören. Da ein gelbes, bereits vom nahenden Herbst gefärbtes Blatt, dort ein kleiner interessanter Pilz.

 

Die kreisenden Gedanken sind noch hier, aber sie werden leichter. Schon nach 10 Minuten Aufenthalt im Wald verspüre ich, wie diese Gedanken immer weiter in den Hintergrund verschwinden, wie ich die Waldluft bewusst einatme, die Eindrücke in mich aufnehme. Die Gedanken werden klarer, Einiges beginnt sich gedanklich zu lösen. Es wird ein kurzer, aber entspannter Waldspaziergang, mit interessanten Entdeckungen, die ich fotografisch festhalte und mir so die entspannte Waldkulisse mit nach Hause nehme. Beim wiederholten Ansehen dieser Fotos zu Hause verspüre ich eine Art der Leichtigkeit, welche ich bei diesem Waldspaziergang erlebt habe, gleich wieder.

Ich werde – und dieser Vorsatz ist fix – meine Selbststudien ausweiten, die Literaturrecherche zu diesem Thema vertiefen und in absehbarer Zeit in Kleingruppen aktives „Waldbaden“ unter meinem eigenen Titel „Wald wirkt!“ anbieten. Dabei wir es um deutlich mehr gehen, als einen gemeinsamen Waldausflug: Das bewusste Eintauchen in die Waldatmosphäre, die aktive Aufnahme der Impressionen des Waldes, das eigene Entschleunigen, um Atemübungen und die Möglichkeit des Abspeicherns dieser Impressionen für die Anwendung von zu Hause aus bzw. die Selbstdurchführung beim nächsten Waldaufenthalt.

Ich freue mich schon auf gemeinsame Walderlebnisse und werde euch am Laufenden halten!

Nachsatz: Mein gewählter Titel „Wald wirkt!“ wurde in einem Familien-Brainstorming von meinem Jüngsten Sohn, Andreas, vorgeschlagen und er hat mich überzeugt. Ich hoffe, euch auch!