Gestern fuhr ich mit meinen beiden Söhnen, Peter und Andreas, mit dem geborgten Auto mit Fahrradträger meiner Eltern nach Tarvis. Eine Fahrt von Klagenfurt aus mit dem Fahrrad war uns für eine Tagesetappe deutlich zu lange, durch den Fahrradträger waren wir nun flexibel. Dort angekommen, parkten wir beim Bahnhof Boscoverde in Tarvis. Nach dem Abladen der Fahrräder starteten wir unsere Radtour, zuerst ein kleines Stück entlang der Hauptstraße, quer durch Tarvis, bis wir auf den eigentlichen Radweg einsteigen konnten. Natürlich hätte es nähere Einstiegsmöglichkeiten samt Parkplatz gegeben, aber so ersparten wir uns nach der Rückreise mit dem Zug ein noch weiteres Fahren mit den Rädern. Der Radweg selbst befindet sich auf einer alten Bahnstrecke, welche sehr schön für die Radtouristen ausgebaut wurde.

Mit dem Auto bin ich schon oft entweder auf der Autobahn oder der Bundesstraße durch das Kanaltal gefahren. Aber erst mit dem Fahrrad hat man die Möglichkeit, die wunderschöne Landschaft in Ruhe zu erkunden.

Der Radweg selbst ist gut beschildert und bietet für jeden etwas: eine kurze 25%ige Steigung, flache Stücke, lange Abfahrten, auf denen man das Rad einfach rollen lassen kann, spannende Fahrten durch recht finstere, wenngleich spärlich beleuchtete Tunnel.

 

   

Das Fahrrad sollte in jedem Fall mit einem guten Licht ausgestattet sein, um eventuelle Schlaglöcher im Tunnel rechtzeitig erkennen zu können. Bei der gestrigen Hitze über 30 Grad, boten die Tunnel eine sehr angenehme Abkühlung mit zwischendurch sogar zusätzlicher Kühlung durch Wassertropfen, die von der Decke auf uns fielen.

Über recht hohe Brücken bekommt man einen interessanten Ausblick auch auf die Autobahn.

Die Landschaft unterwegs war abwechslungsreich, Wasserfälle aber auch Bademöglichkeiten gab es.

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Ganz konnte ich natürlich nicht auf die Flora rundherum verzichten, so kam mir eine für mich bisher unbekannte Pflanze zu Gesicht: der gekielte Lauch.

Wie schon vorher beschrieben bietet die Radstrecke wirklich für jeden Geschmack etwas. Meine Herausforderung war der geschotterte Teil, welcher für meine Jungs ein richtiges Abenteuer bedeutet hat. Später erfuhren wir, dass man dieses 9 km lange Teilstück auch auf der normalen Straße mit 6 km Länge umfahren könnte. Spannend war es in jedem Fall und es hat uns auch zum Badeplatz geführt, bei dem wir uns ordentlich abkühlen konnten.

Rad10

Nach    69 km kamen wir in Venzone an. Ein sehr ansprechendes Örtchen. Eigentlich wollten wir noch die nächsten 8 km nach Gemona weiter fahren, die schon recht knappe Zeit bis zur Abfahrt des Micotra-Zuges und die Verlockung eines richtigen Milch-Eises in Venzone waren schließlich doch größer und wir genossen noch eine Stunde Aufenthalt in Venzone. 

Um 17.48 Uhr kam der Micotra-Zug, unsere Fahrräder wurden verladen und die Rückfahrt nach Tarvis traten wir im gemütlichen Zug an. Übrigens können die Tickets schon vorher in Österreich bei der ÖBB bezogen werden, inkl. der nötigen Tickets für die Fahrräder.

Ein wunderschöner Ausflug, der mir sicher lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Dankeschön an meinen Sohn Peter, dies war ein Geburtstagsgeschenk von ihm an mich. Er hat uns samt Fahrrädern hinuntergeführt, diese vorher in besten Zustand für die Radtour gebracht, ver- und entladen, die zwischenzeitig heruntergesprungene Fahrradkette von Andreas gerichtet und er war auch unser lebendes zielsicheres Navi :-).

 

 

 

Gemeinsam mit meinen beiden Söhnen verbrachte ich ein paar schöne Tage auf der Turracher-Höhe bei meinen Eltern im Wochenendhaus. Von dort startete ich mit Peter und Andreas zu einer Wanderung auf unseren “Hausberg” den Schoberriegel (2.208 Meter).

Unterwegs gab es viele Alpenblumen, ein paar möchte ich euch hier vorstellen:

Pölster mit Seifenkraut

Blütenstand der Hauswurz

Wilde Orchideen und natürlich das geschützte Arnika

Am Berggipfel angekommen, hatten wir einen wunderbaren Fernblick auf die Nockberge rundherum.

Am Schoberriegel mit Sohn Peter auf 2.208 Meter Seehöhe

Von dort ging es weiter über die Gruft, der nächste Gipfel. In den Felsspalten der Gruft liegt sogar noch im Sommer Schnee bzw. Eis.

Ein Blick zurück beim Abstieg auf die Gruft und den Schoberriegel.

Unterwegs fand ich am Grad oben zahlreiche gebogen wachsende Blumen. Diese dürften wohl vom späten Schnee des heurigen Jahres überrascht worden sein und sich trotzdem, etwas gebogen, durchgekämpft haben.

Die Tannenhäher sind unterhalb der Baumgrenze auch sehr aktiv und fressen sich durch das große Angebot an Zirbenzapfen. Im heurigen Jahr dürfte es besonders viele geben, die Vögel machen sich gar nicht mehr die Mühe, beim Aufklopfen abgestürzte Zapfen einzusammeln, sie nehmen einfach den nächsten neben sich und fressen dort weiter. So sieht man derzeit viele Zapfen am Boden liegen.

Dieser wurde von mir zu Hause zu Zirbenoxymel verarbeitet.

Diese wunderschöne Türkenbundlilie fand ich am Rückweg zum Haus meiner Eltern und auch eine Wiese mit Wollgras.

Ein großes Lob meinerseits an dieser Stelle an die Entwickler der App “Plantnet”. Ich konnte sie im hochalpinen Raum am Handy testen und war wirklich erstaunt, wie treffsicher und schnell sich für mich unbekannte Pflanzen damit sicher bestimmten lassen.

Und ein herzliches Dankeschön an meine Eltern für die schönen gemeinsamen Tage auf der Turracher-Höhe!