Von unserem heutigen Ausflug auf die Turracherhöhe habe ich euch ein paar Fotos von Zirben – Zirbelkiefern mitgebracht. Die Zirbe (lat. Pinus cembra) ist ein immergrüner Nadelbaum, wirft daher auch im tiefsten Winter keine Nadeln ab und bietet auch in der kalten Jahreszeit einen wunderschönen tiefgrünen Anblick.
Die Triebspitzen der Zirbe besitzen 5 Nadeln pro Trieb, dies ist ein typisches Unterscheidungsmerkmal zu anderen Nadelbäumen. Die Nadeln selbst sind lang, biegsam und blau-dunkelgrün gefärbt und bleiben bis zu 12 Jahre am Baum, bevor sie abfallen.
Die 5 Nadeln einer Triebspitze befinden sich auf so einem Zweig.
Die Zirbe kann ein durchschnittliches Alter von 400 Jahren erreichen, aber auch 1000 Jahre sind möglich.
Im Mai bis Juli beginnt die Blütezeit der Zirbe, heute habe ich noch keinen blühenden Zirbenbaum gefunden. Die Zirbe blüht erstmals mit einem Alter von ca. 40 Jahren und auch dann nur alle 6 bis 8 Jahre. Die männlichen und weiblichen Blüten befinden sich getrennt geschlechtlich auf einem Baum. Dies wird als einhäusig bezeichnet. Erst im Sommer des Folgejahres bilden sich die begehrten Zirbenzapfen aus, welche dann wiederum ein Jahr am Baum verharren, bis sie herunterfallen. Somit benötigt die Zirbe 3 Jahre zur Samenreife. Dies lässt erahnen, warum diese Zapfen relativ selten und somit sehr begehrt sind.
Laut meiner Recherche ist in Kärnten das Sammeln von maximal 3 Zirbenzapfen pro Person und Tag erlaubt (ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit dieser Richtlinie).
Viele Vorteile der Zirbe sind inzwischen schon weitläufig bekannt, ich fasse hier ein paar wichtige Informationen für euch zusammen, wie z.B. dass sich beim Schlafen in einem Zirbenbett bzw. Zirbenzimmer wissenschaftlich nachgewiesen die Herzfrequenz verringert (spart über längere Zeit gerechnet doch viel “Herz-Arbeit”). Der warme, rot-gelbe Lichteffekt des Zirbenholzes beeinflusst positiv die Melatoninproduktion, welche für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus wichtig ist. Das Zirbenholz soll eine sehr gute Abschirmung gegenüber Funkstrahlen bieten, die Zirbennüsschen beinhalten viele wichtige Vitamine und auch ungesättigte Fettsäuren. Die Zirbenprodukte enthalten u.a. Bitterstoffe, welche sich positiv auf den Magen- und Darmbereich auswirken. Ein altes Sprichwort besagt: “Was bitter im Mund, ist für den Magen gesund”. Weiters bietet die Zirbe keimtötende Harze und zusammenziehende bzw. astringierende Gerbstoffe.
Bei meinem nächsten Besuch am Berg werde ich euch Fotos der Zirben-Blüten präsentieren und im Sommer beginnt die Verarbeitung der Zirbennadeln und auch einzelner Zirbenzapfen vom eigenen Grundstück. Zirbenschnaps, Zirben-Kosmetik-Experimente für mich, Zirbennadeltee, Zirbensalz, Zirbenoxymel (habe ich den ganzen heurigen Winter für mich genutzt) und Zirbelsirup stehen auf meiner to-do-Liste für 2019. Seid gespannt, ich halte euch hier am Laufenden!
Ein sehr empfehlenswertes Buch ist für mich: “Die Zirbe” im Athesia Verlag erschienen von Sigrid Thaler Rizzolli und Heinrich Gasteiger (aus diesem Buch stammen auch einige meiner Informationen) – ISBN: 978-88-6839-289-5
Weitere Zirben-Infos sind u.a. auf dieser Website zu lesen:
http://www.zirbe.info/
Lösung des Rätsels vom Beitrag am 10.04.2019:
Es sind die “Kätzchen” (Blütenstände) des Birken-Baumes im Detail fotografiert.